USA 2002, 107 Min, R: Todd
Haynes, mit: Dennis Quaid, Julianne Moore u.a.
Hinter der gutbürgerlichen Fassade im Amerika der 50er Jahre
verfällt die sexuell vernachlässigte Ehefrau dem Charme
ihres farbigen Gärtners, während der Ehemann seine Homosexualität
in einschlägigen Clubs auslebt.
FAR FROM HEAVEN hat sich die großen Hollywood-Melodramen der
50er-Jahre zum Vorbild genommen. Regisseur Todd Haynes lässt
die lebendigen Farben und den legendären visuellen Stil des bedeutenden
Filmemachers Douglas Sirk wieder aufleuchten, um die bedrückend
glatte Oberfläche darzustellen, unter der heimliche Wünsche,
Begierden und Leidenschaften schwelen.
Es ist Herbst in Hartford, Connecticut, und wir schreiben das Jahr
1957. Cathy und Frank sind »die Whitakers«, eine perfekte
vorstädtische Einheit mit einem schönen Haus, einem gepflegten
Garten, entzückenden Kindern und schwarzen Dienstboten. Die beiden
werden als Mr und Mrs Magnatech gefeiert. Für ein Lokalblatt
gibt Cathy gerade ein Interview und steht als ideale Hausfrau und
Gattin eines bewunderungswürdigen Geschäftsmannes Modell.
Was sie nicht ahnt oder nicht wissen will: Die Überstunden ihres
Mannes bestehen aus Besuchen in schwulen Clubs und Bars.
Was wie eine genaue und unironische Momentaufnahme des idealtypischen
Lebens im Amerika der 50er-Jahre beginnt und als geordnetes Bild mit
festgeschriebenen sozialen Rollen erscheint, verwandelt sich bald
in ein Geflecht schwerer Konflikte. Ein Element in dem Gefüge
ist verrutscht: Cathy entdeckt eines Tages zufällig die geheimen
sexuellen Neigungen ihres Mannes. Bald ist in der scheinbar perfekten
Welt der Whitakers nichts mehr in Ordnung. Als Cathy eine freundschaftliche
Beziehung zu ihrem Gärtner Raymond aufnimmt, treten Klatsch und
Verleumdung auf den Plan. Cathy wird aber auch zum ersten Mal mit
ihren eigenen Sehnsüchten konfrontiert ...